Lesedauer: 9 Minuten

Tierische Begleiter 

Das neue Jahr beginnt mit Neuweltkameliden auf dem Hof. Wir bekommen als tierische Herzenöffner und Helfer 2 Lamas und 2 Alpakas.

__

„Wer einem Alpaka zu lange in die Augen schaut, ist für immer von ihm gefesselt“ besagt ein Sprichwort aus den peruanischen Anden. Ich habe diesen „Fehler“ gemacht und bin seitdem begeistert von diesen Tieren. Glücklicherweise ist das auch bei meiner Ehefrau der Fall und deshalb waren wir uns relativ schnell dahin gehend einig, dass solche Tiere zu uns passen und wir solche Tiere auf unserer Hofstelle haben wollen.

Morbi vitae purus dictum, ultrices tellus in, gravida lectus.

S

o machten wir erst mal einige Lehrgänge und besuchten Fortbildungen über die Neuweltkameliden. Dabei entwickelte sich immer mehr ein gefälliges Bild über die Tiere, deren Eigenschaften und es schärfte sich immer mehr die Vorstellung, wie sie sich in unser Leben und in unsere beruflichen Tätigkeiten einbinden lassen. Meine Frau als Lehrerin und Pädagogin, ich als psychologischer Berater und Achtsamkeitscoach, zusammen mit unserem gemeinsamen und sehr lebendigen Sohn und wir alle drei sehr naturverbunden – das passte einfach zu den Tieren, wir begannen damit, uns verschiedene Lamas und Alpakas in Nah und Fern anzuschauen und erlebten dabei sehr spezielle und unterschiedliche Charaktere – sowohl bei den Haltern und Züchtern, als auch bei den Tieren selbst. Bis wir schließlich auf dem Winklhof unsere Tiere fanden:

Alpaka

Luana

Luana ist eine junge und lernfreudige Alpaka-Stute.

Alpaka

Emmi

Emmi ist eine an Jahren etwas reifere, aber junggebliebene Alpaka-Stute, die weiß was sie will.

Lama

Monti

Monti ist ein junger, fröhlicher, lebendiger Lama-Wallach, der am liebsten alle lachend sehen will.

Lama

Noel

Noel ist ebenfalls ein Lama-Wallach mit Führungsqualität und voller Stolz, Anmut und Weisheit.

Der Überbegriff zur Gattung der Lamas und Alpakas heißt „Neuweltkameliden“ –

und irgendwie passt zumindest die erste Hälfte des Namens auch zu uns. Denn auch wir hier in Mittermarchenbach habe die Vision einer neuen Welt in uns, in der die Menschen, die Gesundheit, das Miteinander, die Wertschätzung, Dankbarkeit und Respekt im Mittelpunkt stehen und nicht die ausbeuterische Wirtschaft, der Leistungsgedanke und das sich hinwegsetzen über Grenzen. Das – und noch viel mehr – können wir von den Tieren lernen. Denn die Lamas und Alpakas sind sehr feinfühlig für die menschliche Stimmung und sind so auch ein Spiegel für uns selbst und unsere Seelenlage. Mit den Tieren Zeit verbringen, wandern und spazieren zu gehen und vielleicht sogar mit ihnen arbeiten zu dürfen, wirkt entschleunigend und beruhigend auf uns alle. Im Gegensatz zu uns Menschen bewerten die Tiere nicht, haben kein Ziel und sind damit voller Neugierde auf den nächsten Schritt, das nächste Entdecken und Erleben. Das überträgt sich auch auf uns und öffnet unsere Sinne immer weiter. Vor allem bei Wald-Spaziergängen mit den Tieren ist dieses Erleben sehr intensiv möglich und man sieht und erfährt die Umgebung auf völlig neue Art und Weise. Es ist eine besondere Erfahrung, mit Lamas und Alpakas durch die Landschaft zu wandern, mit den Tieren in Kontakt zu kommen und sich auf sie und ihre Eigenarten einzulassen. Wobei nicht wir, sondern die Tiere das Tempo vorgeben.

Dies bedeutet für uns, dass wir:

  • das Tempo zu reduzieren
  • vom Alltag abschalten können
  • uns einbringen und uns öffnen
  • Vertrauen gewinnen
  • uns einfühlsam herantasten und einlassen
  • uns von den Tieren faszinieren lassen
  • ihr friedvolles und freundliches Wesen spüren
  • aber auch kreativ sein und uns durchzusetzen müssen, wenn es an der Zeit ist.

Neben Spaziergängen und Wanderungen gibt es noch andere wunderbare Aktivitäten, die sich sehr effektiv und nachhaltig erwiesen haben und die eine Wohltat für Körper, Geist und Seele sind.

Die sehr stolz und anmutig laufenden Lamas und Alpakas werden auch „summende Therapeuten“ oder „Delfine der Weide“ genannt. Sie unterscheiden nicht nach krank oder gesund, arm oder reich, fragen nicht nach Körper- oder geistiger Behinderung, fragen nicht nach Hautfarbe oder Herkunft, sind weder be- noch verurteilend. Ihre Ausstrahlung trägt das Prädikat Ruhe, Achtsamkeit und Gelassenheit. Sie reflektieren ehrlich Emotionen, sind geduldig. Sie sind also auf der einen Seite dem Menschen sehr zugewandt, ihm offen und neugierig begegnend, bewerten ihn nicht und lieben ihn bedingungslos – also durchaus auch Eigenschaften, von denen wir uns eine Scheibe abschneiden könnten. Andererseits stürmen sie nicht mit vollem Tempo auf den Menschen zu, sondern nähern sich ihm respektvoll und halten auch etwas Abstand. Dieses Verhalten begünstigt unter anderem auch das Arbeiten im Rahmen von tiergestützten Interventionen mit Menschen, die eine Traumatisierung, phobische Störungen, Kontaktstörungen und autistische Wesenszüge haben. Menschen, die am Anfang ängstlich und ablehnend sind, entwickeln rasch ein Vertrauen zu diesen sanften, liebevollen und gutmütigen Tieren. Die tiergestützte Intervention mit Lamas und Alpakas fördert, die Selbstwahrnehmung, die Selbstkompetenz, das Selbstwertgefühl, stärkt emotionale Kompetenz und kommunikative Kompetenz. Sie steigert die Fähigkeit Kontrolle auszuüben und Kontrolle abzugeben ebenso wie Führung zu geben und Grenzen zu setzen. Sie lehrt soziales Verhalten durch Kontaktaufnahme und Interaktion mit den Tieren, vermittelt Natur- und Umwelterfahrung und trägt nicht zuletzt zur Steigerung der Teamfähigkeit und des Verantwortungsbewusstseins bei.

Die tiergestützte Intervention kann sinnvoll und hilfreich sein bei:

  • Stress-Symptomen
  • Burnout-Syndrom
  • Ängsten unterschiedlichster Ausprägungen
  • Depressionen und Stimmungsschwankungen
  • Verhaltensstörungen
  • Störungen in zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Trauerbewältigung
  • Downsyndrom
  • Autismus
  • Demenz
  • Suchtproblematiken

Eine spezielle Form der tiergestützten Intervention sind Trainings für Führungskräfte und Teambuildings in der Natur, wo man eher vom Denken weggeht und in die Sinneswelt eintaucht.

Die Tiere fungieren dabei als „Spiegel“, es werden bei den Interaktionen Mensch/Tier Themen und Verhaltensmuster sichtbar, die man dann im Anschluss im vertrauten und sicheren Kreis bespricht, reflektiert und Lösungsansätze und Strategien entwickelt.

Inhalte eines solchen Führungskräfte-Trainings oder Teambuildingtages können beispielsweise sein:

  • Soziale Interaktionen und Teamdynamik
  • Körpersprache und Moderationstraining
  • Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung

Ein Miteinander im Zusammenspiel zwischen Mensch(en) und Tier(en) und das als besonderes Erlebnis, eine tiefgehende und herzöffnende Erfahrung in unserer Erinnerung bleibt, sind Tier-Besuche in Seniorenheimen. Die Lamas und Alpakas sind dabei vorsichtig, neugierig und nähern sich respektvoll und nicht wertend den Menschen. In der Begegnung mit den Tieren wird der übliche Alltag, die eventuell vorhandenen Gebrechen und die Erkrankungen in den Hintergrund gestellt und die sanftmütige Art der Lamas und Alpakas berührt auf heilsame Art und Weise die Essenz der Menschen.

Kindergeburtstag mit Lamas & Alpakas

Strahlende Augen haben auch Kinder, wenn sie einen besonderen Geburtstag feiern dürfen und zusammen mit Freunden auf eine Lama- und Alpaka-Wanderung gehen. Sie können alles über die Tiere fragen und mit ihnen auf eine Wanderung gehen. Und im Anschluss gibt es die Möglichkeit, dass die Kinder – nachdem sie sich bei den Tieren mit Leckerlis bedankt haben – selbst mitgebrachten Kuchen essen oder gemeinsam etwas basteln. Hier gibt es einige Optionen, wie man einen unvergesslichen Geburtstag gestalten kann. Natürlich gibt es auch eine kleine Erinnerung an die Tiere und es besteht auch die Möglichkeit, sich zusammen mit den Lamas und Alpakas fotografieren zu lassen.

Es wird also etwas Neues auf dem Hof in Mittermarchenbach geben. Neben den Neuweltkameliden auch neue Helfer, neue Aufgaben und neue Möglichkeiten. Natürlich gehören da auch neue Herausforderungen dazu, aber ich bin mir sicher, dass wir das auf unsere Art und Weise schaffen. Das wichtigste neben all den neuen Möglichkeiten ist aber für uns, dass sich die Tiere hier wohlfühlen, eine tier- und artgerechte Haltung und Umgebung erleben und nicht zu Nutztieren degradiert und als Helfer ausgenutzt werden. Es sind Lebewesen wie wir – mit dem Unterschied, dass wir mehr an ihrem Verhalten lernen können als umgekehrt. Denn die Lamas und Alpakas zerstören nicht aus Gier und dem Streben nach immer mehr ihren Lebensraum. Vielleicht wäre das die neue Welt in die uns die Neuweltkameliden begleiten können.

Mahalo! Heinz

#lama #offroad #llama #alpaca #animals #love #alpaka #nature #lamalove #lamawanderung #teambuilding #kindergeburtstag #tierliebe #tierischebegleiter

MENTORING

HUNA

__ Newsletter

Mit meinem Newsletter erhalten Sie regelmäßig Inspirationen aus der Praxis und Informationen zu aktuellen Themen. Alles in einer leicht verdaulichen Form geschrieben.

Jeder neue Abonnent erhält kostenfrei mein aktuelles E-Book zum Thema: „Wie Fragen unser Leben verändern können.“

Melden Sie sich jetzt für meinen Newsletter an und machen Sie den ersten Schritt in Richtung persönlicher Weiterentwicklung.

Der Newsletter ist kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für Werbezwecke verwendet oder an Dritte weitergegeben.