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Ein Neuanfang
im neuen Jahr –

eine Zeit für eine persönliche Kurskontrolle oder für die Ausrichtung auf seine Ziele.

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Jeder kennt den Begriff der Sünde und gleichzeitig ist der Ursprung dieses Wortes kaum bekannt. Es geht um das Verfehlen des (Lebens-)Zieles und damit um nicht mehr oder weniger um ein singstiftendes, erfülltes und glückliches Leben. Eigentlich unsere tiefste Sehnsucht und das Verlangen unserer Seele. In der Hektik des Alltages geht dieser Ruf in uns jedoch immer wieder verloren, wird nicht mehr gehört oder wird dann auf später verschoben, während wir wie selbstverständlich funktionieren.

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Das neue Jahr ist gerade mal ein paar Tage alt,

langsam kehrt nach den Urlaubs- und Feiertagen der Alltag wieder zurück und damit auch die Gewohnheiten und Strategien, mit denen wir den Alltag meistern. Die Ziele, die wir uns beim Wechsel in das neue Jahr gesetzt haben, scheinen sich immer mehr in den tagtäglich auf uns zukommenden An- und Herausforderungen aufzulösen und geraten immer mehr in den Hintergrund und die Qualität, mit der das Jahr 2023 startet, scheint neben der Motivation und der Freude auf einen Neubeginn auch eine gewisse Schwere und Trägheit mit sich zu tragen – was kein Wunder ist bei den vielen krisenträchtigen Ereignissen und angst geschwängerten Nachrichten der letzten Jahre. Gleichzeitig bietet gerade diese Zeit aus Krisen und Herausforderungen uns die Gelegenheit, einen kontrollierenden Blick auf unsere Ziele und Vorhaben zu werfen, eine Kurskorrektur vorzunehmen oder eine – mit Sorgfalt und Bedacht getätigte – vollkommene Kurskorrektur unseres Lebens-Weges zu vollziehen. Denn jede Krise ist auch eine Chance für Veränderung oder Neuausrichtung und jede Herausforderung ist eine Aufforderung, seine Ziele (wieder) ins Auge zu fassen oder neue Ziele festzulegen und sich danach auszurichten, diese auch zu erreichen.

Nur noch funktionieren, Leben ableben.

Ich höre und hörte oft, dass man das Gefühl hat, nur noch zu funktionieren und bei all den Herausforderungen des Alltags keine Zeit mehr bleibt, für die schönen Dinge, die einem Freude bereiten. Wenn man diesen Punkt erreicht hat, fühlt es sich tatsächlich so an, als würde man nur noch funktionieren. Das kenne ich aus vergangenen Tagen nur allzu gut und ich nannte es damals, dass ich mein Leben ablebe – wie ein Lebens-Akku, der mit jedem Tag ein Stück leerer wird, bis das Life-Kontingent bzw. das Ladungs-Potenzial der Lebensenergie verbraucht war. Dabei ist man frei von Wertschätzung, empfindet keine Dankbarkeit mehr, ist ohne einen Sinn zu sehen unterwegs (außer das tägliche funktionieren im Büro und in der Familie) oder hat kein wirkliches Ziel im Fokus. Sein eigenes Ziel, nicht das Ziel der Firma. Denn dieses Firmen-Ziel hat die eigenen Wünsche, Vorstellungen, die eigenen Werte und Haltungen, den Zugang und das Vertrauen zu uns selbst und die damit verbundene Intuition und Weisheit auf das Abstellgleis manövriert. Wir leben am Leben vorbei.

„Harmatia“

Aus dem Griechischen kommt der Begriff „Hamartia“, das so viel bedeutet, wie das Ziel verfehlt oder das Versagen des Menschen. In der Bibel steht „Hamartia“ für den Begriff der Sünde. Es ist also eine Sünde und ein Versagen, wenn wir nicht unsere Ziele verfolgen oder noch schlimmer: wenn wir unsere Ziele nicht mal kennen. Wie beim Bogenschießen, brauchen wir auch im Leben einen Ziel-Punkt, an dem wir uns immer und unser ganzes Leben lang ausrichten und den wir möglichst zentral erreichen können. Jede Abweichung davon ist ein Verfehlen und macht uns unzufriedener, müder, energieloser und auch kranker.

Kleine Ziele schaffen

Vor etwa 80 Jahren hat der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow die nach ihm benannte Bedürfnis-Pyramide entwickelt. Ich persönlich bin kein Freund davon, da in meinen Augen solch starre Systeme und Vorgaben nicht zu der Einzigartigkeit der individuellen Menschen passen. Vor allem die ersten vier Bedürfnis-Ebenen sind meines Erachtens nicht klar voneinander zu trennen und die hier auftretende Problematik kann durch gutes Coaching relativ einfach gelöst werden. Dennoch zeigt die Pyramide nach diesen vier defizitär geprägten Bedürfnis-Ebenen der Menschen in ihrer Spitze, dass in unsere Psyche auch das Bedürfnis nach Wachstum und Selbstverwirklichung vorhanden ist. Und das lässt sich nur erreichen, wenn man für sich eindeutige Ziele definieren und diese glasklar beschreiben kann. Denn nur durch diese punktgenaue Beschreibung ist es uns möglich, uns danach auszurichten und klare Entscheidungen zu treffen, die dem Erreichen dieses Zieles dienen. Bei „kleineren“ Zielen sind Kompromisse möglich, bei unserem Lebensziel jedoch nicht. Denn jede Abweichung davon wird als Hamartia bezeichnet. Man hat das Ziel verfehlt. Anders als beim Coaching auf den Defizit-Ebenen in unserer Psyche, also den Bereichen, in denen wir das Gefühl haben, dass uns etwas fehlt und wir einen Mangel haben und das sehr von der Logik, dem gelernten Wissen und der Ratio geprägt ist, ist ein Ziel-Coaching sehr viel mehr von den individuellen Gegebenheiten des Menschen geprägt und darauf ausgerichtet, diese Intuition und Weisheit in uns zu hören und darauf zu vertrauen, was dabei in uns an Bildern, Gedanken, Emotionen und Gefühlen entsteht. Hier geht es um unsere Identität und um den Sinn, den wir unserem Leben geben.

Sich mit diesen Themen wie Lebensziele, Lebens-Sinn und Identität auseinanderzusetzen ist weit mehr, als „nur“ psychologische Arbeit. Hierbei sind wir auf der Ebene der Spiritualität angelangt und wir nehmen unsere Seele mit ins Boot. Im Zen-Bogenschießen gibt es hierfür ein – in meinen Augen – sehr wirkungsvolles Werkzeug, da Pfeil, Bogen und Zielscheibe uns ein perfektes Bild davon wiedergegeben können, wie genau und exakt wir unser Ziel festlegen und im Fokus halten können, wie wir uns darauf ausrichten können, zu beobachten, wie stabil wir stehen, wie aufrecht unsere Körperhaltung ist und wie flexibel wir sind, uns immer wieder neu einzustellen – auch wenn Hindernisse, Ablenkungen oder Beschwerden auftauchen. Wir können das Bogenschießen als Referenzerfahrung verwenden. Sowohl für uns persönlich, als auch für Gruppen und Teams, denn auch hier gilt es, dass die Gemeinschaft nur so erfolgreich ist, je klarer alle sich auf ein gemeinsames Ziel einstellen und danach auszurichten in der Lage sind.

Sich mit Zielen auseinanderzusetzen ist eine sehr tief gehende Arbeit, die viel Bewusstsein und Stille erfordert und das man nicht so nebenbei machen kann. Dafür braucht es Zeit und Ruhe und der Jahreswechsel wäre die Möglichkeit, sich das zu nehmen, um zu reflektieren, wie das eigene Leben gerade so verläuft, ob ich auf Kurs bin oder ob eventuell Veränderungen notwendig sind. Im Angesicht der vielen Krisen, die uns alle gerade betreffen an der Zeit zu hinterfragen, ob die bisherigen Ziele noch passen oder ob neue und anders ausgerichtete Ziele sinnvoller wären. Vielleicht ist es auch an der Zeit, sich das erste Mal ein Ziel zu setzen und seinem Leben damit einen (anderen) Sinn zu geben, anstatt wie bisher nur zu funktionieren oder sich einfach von Tag zu Tag treiben zu lassen. In dem falschen Glauben, doch nichts verändern oder bewirken zu können.

Auf Kanus auf dem Lebens-Ozean

Im Huna gibt es die bildhafte Geschichte, dass wir alle als Kanus auf einem Lebens-Ozean schwimmen. Natürlich gibt es Strömungen und Winde, die uns irgendwo an Land spülen können. Die Frage ist, ob wir dort auch hinwollten oder ob es klüger und weiser wäre, wenn wir unser Ziel selbst festlegen, darauf zusteuern, dafür unsere Kraft und Energie einsetzen, dass wir dieses Ziel auch erreichen – dabei können wir natürlich die Strömung nutzen, wenn sie da ist und sich in unsere Richtung bewegt. Und dann, wenn wir auf unsere Lebensreise unser Ziel, in unserer Zeit, auf unserem Kurs und unsere Art und Weise erreicht haben, können wir auf unsere Fähigkeit als Kapitän stolz sein. Dann besteht auch die Möglichkeit, dass wir plötzlich merken, wie wir damit Vorbild für andere waren, die uns entweder folgten oder die wir motivierten, ihren eigenen Weg zu ihrem eigenen Ziel zu gehen.

Mahalo! Heinz

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